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„Mall of Shame“ vor Gericht - aller guten Dinge sind drei?

Foto mit freundlicher Genehmigung: FAU Berlin

Die ersten zwei Termine waren geplatzt. Am Mittwoch steht nun der Lohnbetrug am Bau der „Mall of Berlin“ vor Gericht.

Um ihren Lohn betrogene migrantische Arbeiter, die 2014 am Bau des Luxus-Shoppingzentrums „Mall of Berlin“ 2014 beteiligt waren, klagen mit Unterstützung der Basisgewerkschaft FAU Berlin ihre ausstehenden Löhne ein. Die ersten zwei Verhandlungen stehen nun an, am Mittwoch den 5.8.2015, ab 09:30 Uhr im Raum 213, in den insgesamt sieben Klageverfahren von Bauarbeitern gegen das Subunternehmen Openmallmaster GmbH.

Schon am 16. Juli sollten zwei Verhandlungen vor dem Arbeitsgericht stattfinden, jedoch war der gerichtlich bestellte Dolmetscher erkrankt, und dessen Vertretung war bei Gericht nicht vereidigt, so dass die vorsitzende Richterin die Verhandlung vertagte. Die nächsten zwei Termine am 30. Juli wurden vom Gericht „aus dienstlichen Gründen“ auf den 8. Oktober vertagt. „Hoffentlich steht nun den Terminen am Mittwoch nichts im Wege“, kommentiert Markus Weise, allgemeiner Sekretär der FAU Berlin.

Monatelang hatte die FAU Berlin in Protesten die Zahlung der ausstehenden Löhne ihrer Mitglieder in Höhe von mehreren zehntausend Euro gefordert. Nach Vorbereitung mit ihrer Kanzlei reichte sie im Frühjahr 2015 zehn Klagen für sieben ehemalige Mall-Bauarbeiter ein.

Diese richten sich zunächst gegen die Subunternehmen, bei denen die Geprellten direkt beschäftigt waren. Die Ansprüche der Arbeiter werden zur Not aber auch gegen die insolvente Generalübernehmerin und den Investor geltend gemacht werden.

Verhandlung vor dem Arbeitsgericht Berlin, Magdeburger Platz 1, 5. August 2015 ab 9:30 Uhr, Raum 213.

Quelle: Pressemitteilung FAU Berlin, mehr Informationen, siehe auch die Sonderseite der FAU Berlin sowie LabourNet.

Foto-Rückblick: Der § 88a und die Verhaftung der AGIT-Drucker

Foto: Monika von Wegerer/Umbruch Bildarchiv
Im November 1977 wurden vier AGIT-Drucker in Berlin verhaftet. Sie saßen neun Monate in U-Haft, weil sie die linksradikale Wochenzeitung INFO BUG gedruckt hatten. Dass Drucker für Inhalte kriminalisiert wurden, die sie nicht selbst verfasst hatten, setzte neue Maßstäbe im Strafrecht. Der § 88a StGB, ein Gummiparagraph, der "verfassungsfeindliche Befürwortung von Gewalt" unter Strafe stellte, machte dies möglich. Ein Komitee und eine Theatergruppe stellte einiges auf die Beine, um die GenossInnen wieder aus dem Knast zu holen: "Kann denn drucken Sünde sein? Freiheit für die AGIT-Drucker!"

Mehr darüber und einige Fotos beim Umbruch Bildarchiv

Pharrajimos: 71. Jahrestag des Völkermordes an den europäischen Roma

Aufruf des European Roma and Travellers Forum (ERTF) zu einer Schweigeminute am heutigen Abend
2015 markiert den 71. Jahrestag des Völkermordes an den europäischen Roma während des Zweiten Weltkriegs: "Pharrajimos" - auf deutsch: "das Verschlingen". In Auschwitz-Birkenau wurden allein mehr als 3.000 Roma in der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 in der Gaskammer V im "Zigeunerlager BIII" ermordet. Die Pharrajimos ist bei weitem die größte Tragödie in der Geschichte der Roma. Es hat die Roma bis heute traumatisiert.

Der Holocaust der Roma hat deren Haltung bei der Verteidigung der universellen Menschenrechte, dem Bedürfnis nach Freiheit, und der Haltung gegenüber wohlgemeinten multikulturellen Idealen im heutigen Europa bestimmt.

Die offizielle Anerkennung der Tatsache des Pharrajimos, des Holocausts der Roma während des zweiten Weltkrieges, auf nationaler und internationaler Ebene ist von entscheidender Bedeutung bei der Bekämpfung und Beseitigung des Antiziganismus, der bis heute in ganz Europa existiert.

Mehr dazu www.2august.ertf.org

Trauer und Wut über den Anschlag im türkischen Suruç

Foto: Neuköllnbild
Etwa 1500 Menschen zeigten mit einem Demonstrationszug durch Berlin Kreuzberg ihre Trauer und Wut über den Anschlag im türkischen Suruç. Am 20. Juli 2015 sprengte sich in Suruç, etwa zehn Kilometer von der syrischen Grenze entfernt, ein Selbstmordattentäter in die Luft. Dabei starben 32 hauptsächlich junge Menschen und mehr als 100 wurden verletzt. Am 25. Juli gab es eine weitere Demonstration in Solidarität mit den Opfern von Suruç durch Berlin-Wedding.

Eine Fotoreportage beim Umbruch Bildarchiv

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