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Das 5. Angebot der Bahn im einzelnen für Außenstehende erklärt

Um Missverständnissen vorzubeugen und damit kontroversen Diskussionen die Grundlage zu entziehen, haben wir uns entschieden, bei uns im Bahner Forum, das 5. Angebot der Bahn in den Eckpunkten für alle Interessierten mal genau zu erklären und gleichzeitig die Ablehnung der GDL darzustellen.

Kurz zu meiner Person:
Ich bin Lokführer bei der Bahn und zwar bei Railion. Das Bahner Forum wurde von mir gegründet und war ursprünglich als Plattform zum Meinungsaustausch zwischen Bahner der einzelnen Unternehmensbereiche und auch Mitarbeitern privater Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) gedacht. Mittlerweile ist daraus weitaus mehr geworden, eine Diskussionsrunde zu den aktuellen Themen, vorallem dem Streit zwischen der Bahn un der GDL geworden.


Bahnangebot

1. Die Entwürfe bauen auf dem Tarifstand vom 1.Juli 2007 auf, d.h. dass die Erhöhung des Monatstabellenentgelts um 4,5% ab dem 1. Januar 2008 sowie die zusätzliche Mitarbeiterbeteiligung von 600 € für 2007 und der Mindesterhöhungsbetrag von 1600 € in die vorgelegte Version einbezogen sind.

Erklärung

Dies ist haargenau das gleiche Angebot was die Bahn der TG gemacht hat und seitens der GDL von vornherein als unzureichend abgelehnt wurde, da dies keineswegs den Forderungen entsprach.

Bahnangebot

2. Durch Veränderung der entsprechenden Tarifverträge wird erreicht, dass –“ auf freiwilliger Basis –“ eine Erhöhung der monatlichen Vergütung, ab 1.Januar 2008 um 5% bei gleichzeitiger Erhöhung der wöchentlichen Arbeitsleistung um 2 Stunden möglich ist.

Erklärung

Die Bahn bietet 5 % an, wenn man freiwillig statt 41 Stunden 43 Stunden arbeitet. Wer seine Arbeitsleitung nicht erhöht bekommt nichts. Auch diese Angebot entspricht in keinster Weise den Forderungen der GDL, die ja die Wochenarbeitszeit von derzeit 41 Stunden auf 40 Stunden absenken will.

Bahnangebot

3. Für das Jahr 2007 werden Regelungen angeboten, damit die Auszahlung von 2 Stunden wöchentlicher Mehrleistungen ermöglicht wird. Dies entspricht einer Zahlung für 2007 in Höhe von 1400 €. Voraussetzung ist, dass der Mitarbeiter über ein entsprechendes Arbeitszeitkonto verfügt, was bei Lokführern generell der Fall ist.

Erklärung

Es wird angeboten für bereits geleistete Arbeit (bis zu 104 Stunden Mehrarbeit) Geld zu bekommen, was an sich nicht verkehrt ist, aber auch nur ein Scheinangebot ist. Kaum ein Lokführer erreicht die Überzeitschwelle, ab welcher Mehrarbeit entsteht. Außerdem haben die wenigsten Lokführer im Osten die Chance auf das Geld, da schon im Laufe des Jahres dafür gesorgt wird, das keine Mehrarbeit entsteht.
Somit kommt es nicht zur Auszahlung der 1400 €.
Mit der dem Zusammenrechnen der 1400 € und den 600 € aus dem Abschluß der TG kommt die Bahn zu den medienwirksamen 2000 €.

Dies sind die wichtigsten finanziellen Eckpunkte die die Bahn der GDL unter dem Mantel eines eigenen Tarifvertrages, welcher nicht mit einem eigenatändigenen Tarifvertrag zu verwechseln ist, angeboten hat.

Weitere Details betreffen die möglichen Verhandlungen über eine neue Entgeltstruktur die bis ins Jahr 2009 dauern sollen, sowie die Verhandlungen über die Ruhetags- und Arbeitsplatzgestaltung.

Somit entspricht diese Angebot weiterhin nicht den Forderungen der GDL und wurde nur medienwirksam in Szene gesetzt, um die GDL in der Öffentlichkeit weiter unter Druck zu setzen.

Wir hoffen das der eine oder andere versteht das die GDL mit solchen Scheinangeboten nicht bereit ist, mit dem Arbeitgeber Bahn zu verhandeln und zu Ihrem einzigen verbliebenen Maßnahme, dem Streik, zurückgreifen muss.

Wir möchten hier nochmals klarstellen, das wir keineswegs streikwütig sind, auch wenn uns das die Bahn und verschiedene Medien unterstellen, sondern das das Verhalten der Bahn daran Schuld ist.

Maddrax

Admin des Bahner Forum

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