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Zahl der Woche: 1.000.000.000

1 Milliarde Menschen hungern laut dem kommende Woche erscheinenden Welternährungsbericht.
"Demzufolge sind allein im ersten Halbjahr 2009 weitere 105 Millionen Menschen durch die hohen Lebensmittelpreise in den Hunger getrieben worden. Im vergangenen Jahr hungerten nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO 963 Millionen Menschen. "In diesem Jahr kommen wöchentlich im Durchschnitt vier Millionen Menschen hinzu, die dringend Nahrung benötigen", sagte die Direktorin des UN-Welternährungsprogramms. Sie warnte vor einer humanitären Katastrophe. Immer mehr Menschen müssten darum kämpfen, ein anständiges Essen zu bekommen. Sheeran forderte die reichen Staaten angesichts des Treffens der Entwicklungsminister der acht führenden Industrieländer (G8) in Italien dazu auf, nicht die Finanzhilfen für die armen Länder zu reduzieren. (...)"
(MMnews)

Gesundheitsschädigung der Bevölkerung - Umweltanwälte beantragen sofortigen Stopp von Roundup

Unsere Landwirte verfüttern gentechnisch veränderte Futtermittel - bei derartigen Pflanzen wird Roundup eingesetzt! -, Gärtner setzen das Mittel ein und viele Privatgärtner auch. Die Rede ist von Roundup, einem angeblich harmlosen Herbizid des US-Konzerns Monsanto.

Nachdem Prof. Gilles Seralini und seine KollegInnen von der Universität Caen eine Studie veröffentlichten, die zeigte, dass bereits geringe Mengen des Herbizids Roundup von Monsanto zum Absterben menschlicher Zellkulturen führten (Anlage), werden weitere alarmierende Forschungsergebnisse veröffentlicht.

Die Studie von Professor Carrasco vom Institut für molekulare Embryologie der Universität von Buenos Aires zeigt, dass Glyphosat bei dem Herbizid Roundup von Monsanto, USA, nicht nur bei Amphibien, sondern auch bei Menschen zu schweren Embryonalschäden führt.

Umwelt-Anwälte haben einen sofortigen Stop des Einsatzes von Roundup beantragt, wie die Financial Times berichtet. Die argentinische Regierung hat eine Untersuchung angeordnet.

Die, die Möglichkeit haben, ihren Einfluss geltend zu machen, bitte ich darum, alles zu tun, damit Roundup verboten wird. Verkleinerte Köpfe, genetische Zell-Veränderungen im zentralen Nervensystem und deformierte Knochen und Knorpel - regelmäßige und systematische Folgen von Glyphosateinsatz: Die Bevölkerung darf nicht noch mehr geschädigt werden!

Desweiteren sollte auch die chinesische Regierung darüber unterrichtet werden, welche Gefahr von Glyphosat ausgeht, denn China ist mittlerweile der führende Hersteller dieses Produkts.

Alle Menschen sollten die Aufklärung weiterleiten an Freunde, Bekannte, Nachbarn, Arbeitskollegen.
E s s e n und t r i n k e n Sie k e i n e Produkte, in denen Gentechnik enthalten ist, wenn sie Ihre Gesundheit nicht gefährden wollen!
Da die Resultate zeigen, dass Rückstände des Glyphosat-Herbizids Roundup in allen GVO-Lebens- und Futtermitteln nachweisbar sind (Anlage), gilt der empfohlene Konsumverzicht auch für Fleisch, Milch und Milchprodukte, bei denen die Tiere mit gentechnisch veränderten Futtermitteln gefüttert wurden.

Gentechnik befindet sich in Schokolade (gentechnisch modifiziertes Sojalecithin), Soßenbinder, Backwaren und vielen anderen Nahrungsmitteln.
Fragen Sie kritisch nach, - auch beim Metzger! - , kaufen Sie nur Produkte mit der Kennzeichnung "Ohne Gentechnik", wenn möglich in Bioqualität!

Und:
Lesen Sie unten stehenden Bericht:

"Führender argentinischer Embryologe will wichtigstes Monsanto-Produkt 'Roundup' stoppen".

Mein Respekt vor diesen couragierten und verantwortungsvollen Wissenschaftlern. Ihnen gehört unsere Anerkennung!

Bleibt zu wünschen übrig, dass Projekte wie HannoverGen in Schulen (www.hannovergen.de) nicht weiter fortgesetzt werden,
und sich die Verantwortlichen eines Besseren besinnen!

Mit besten Wünschen

Gudrun Kaufmann

Auf vielfachen Wunsch veröffentlichen wir unseren gestrigen Kommentar zu der französischen Toxizitäts-Studie bei dem Herbizid Roundup® hier auch noch einmal auf Deutsch. Das Abstract sowie die Studie selber stehen nur auf Englisch zur Verfügung; die Langfassung kann heruntergeladen werden unter www.traceconsult.ch/71664/77643.html:
Comment by TraceConsult™: Der Umstand, dass es die angesehene American Chemical Society war, die den folgenden Artikel über eine neue französische Studie der Universität Caen veröffentlicht hat, verleiht der Arbeit zusätzliche Glaubwürdigkeit. Im Wesentlichen zeigen die Resultate, dass Rückstände des bekannten Glyfosat-Herbizids Roundup®, die in allen GVO-Lebens- und Futtermitteln nachweisbar sind, bei menschlichen Zellen schädlich und sogar tödlich wirken können –“ selbst bei sehr niedrigen Mengen.
Die Erkenntnisse der französischen Wissenschaftler sind besonders für all jene Quellen deutlich peinlich, die in der Vergangenheit immer behauptet haben, dass ausreichende wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt haben,dass GVO-Sojabohnen sicher für den menschlichen Verzehr sind. Die Autoren sagen, dass ihre Forschungen „... auf die nicht wünschenswerten Auswirkungen hinweist, die gegenwärtig verdeckt bzw. vor wissenschaftlicher Überprüfung verborgen sind.“
Nach den negativen österreichischen Untersuchungen zu Mais im vergangenen November stellt dies ein weiteres Beispiel von Schäden dar, die mit GVO-Pflanzen verbunden sind, die gegenwärtig auf dem Markt angeboten werden. Im vorliegenden Fall ist der Schaden „indirekt“ –“ aber er ist nichtsdestoweniger unausweichlich, da alle Roundup Ready®–“Pflanzen, die für Lebens- oder Futtermittel verwendet werden, auf oder über dem untersuchten Niveau Roundup®-Rückstände enthalten.
Wir nehmen üblicherweise nicht an reinen Aktivisten-Diskussionen teil –“ und der heutige Bericht sollte nicht so ausgelegt werden, als würden wir von dieser Praxis abweichen. Der Anfangstatbestand, wie er vor uns ausgebreitet ist, weist jedoch bereits so stark in die Richtung von Vorsicht, die kommerzielle Einkäufer walten lassen sollten –“ nicht nur bei Soja-Rohwaren –“, dass wir es als angemessen erachten, diesen Bericht unseren Lesern zur Kenntnis zu geben.
Der Volltext der veröffentlichten Arbeit auf Englisch lässt sich im PDF-Format herunterladen bei: http://www.traceconsult.ch/71664/77643.html (bitte bis fast zum Fuss der Seite herunterscrollen).

TV Tipp: "Der stumme Frühling - vom langsamen Sterben der Bienen"

Am 30. Mai 2009, um 18:15 bis 18:45 Uhr, zeigt das SWR Fernsehen in "Landesschau unterwegs" die Sendung "Der stumme Frühling - vom langsamen Sterben der Bienen". In Vorbereitung zur Sendung war ein Team des SWR auch an der Fischermühle von Mellifera e. V.
Informationen unter:

http://www.mellifera.de/mellifera/mellifera.aktuell/index.html
und
http://www.texxas.de/tv/Landesschau+unterwegs_216-0-22191638.html

Gegen Genmais: Kundgebung 19. Mai 9.00 Uhr Landwirtschaftsministerum Stuttgart

Ich hoffe, es werden stichhaltige Argumente geliefert: Aufruf des "Gentechnikfreies Europa e.V./GMO free Europe e.V.":

Minister Hauk läßt Bauern und Imker erneut im Stich

Anläßlich der illegalen Aussaat des verbotenen Genmaises NK 603 von Monsanto im Rheintal veranstaltet das Aktionsbündnis Gentechnikfreies Baden-Württemberg am kommenden Dienstag, 19. Mai 2009 um 10.00 Uhr eine Pressekonferenz im Cafe Planie, Charlottenplatz 17 (beim Charlottenplatz).

Wir fordern die sofortige Vernichtung der auflaufenden Aussaat.

Hierfür rufen wir zu einer Kundgebung vor dem Landwirtschaftsministerium auf:

Dienstag, 19. Mai 2009
9.00 Uhr bis 9.45 Uhr
Ministerium für Ernährung
und Ländlichen Raum
Kernerplatz 10
70182 Stuttgart

http://www.mlr.baden-wuerttemberg.de/Aktion/22252.html?TEMPLATE=popup_bild.html&BILD_ID=1-2-1


Bauern kommen mit Schlepper, Imker kommen in Arbeitskleidung und mit Bienenvölker.


Ziel sind schöne Pressefotos und „Bilder“ für das Fernsehen.
Bauern fahren mit den Schleppern direkt zum Kernerplatz.

Schlepper bitte möglichst pünktlich um 9.00 Uhr eintreffen (nicht früher, aber auch nicht später). Wer früher da sein sollte kann in Warteposition in einer der Parallelstraßen gehen.

Imker mit Bienenvölker sammeln sich von 8.45 Uhr bis 8.55 Uhr in der Haussmannstrasse (vor der Waldorfschule) zwei Parallelstraßen oberhalb des Kernerplatzes. Dort können die überflüssigen Fahrzeuge einige Zeit geparkt werden.
Bitte bringt Bienenvölker mit!

Vom Ministerium zur Pressekonferenz ca. 10 Minuten Fußweg.

Wegbeschreibung: Zum Kernerplatz 10 sind es vom Hauptbahnhof aus 10 Minuten zu Fuß durch den Schloßgarten. Sie können auch mit den Stadtbahn-Linien U1, U2, U4, U9, U14 und Bus 42 bis zur Haltestelle "Staatsgalerie" fahren.

Zusammenarbeit von Monsanto mit Ämtern, Schulen und Ärzten in Hessen und anderen Bundesländern?

Inwieweit arbeiten unsere zuständigen hessischen Ämter und jene in den anderen Bundesländern bereits mit den Großkonzernen Monsanto, Syngenta, Agrevo (heute Bayer CropScience), KWS und BASF bezüglich der Agro-Gentechnik zusammen?
Das frage ich mich und sicher noch viele andere, nachdem ich den genauestens recherchierten Bericht "Kontrolle oder Kollaboration? Agro-Gentechnik und die Rolle der Behörden" von Antje Lorch und Christoph Then gelesen haben. Er wurde in Auftrag von Ulrike Höfken, Sprecherin für Ernährungspolitik und Verbraucherfragen, Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen gegeben
(www.boelw.de/uploads/media/pdf/Themen/Gentechnik/Studie_Agrogentechniknetz.pdf).

Durch die Lektüre erfährt man, dass z. B. Monsanto auf Empfehlung der internationalen Beratungsagentur Burson-Marsteller nicht selbst in Erscheinung tritt, sondern auch durch "neutralere" Institutionen vertreten wird. Es entstanden Arbeitskreise, Initiativen und Aktionsgruppen, die im "Gen-Dialog" mit Hausfrauenbund, Verbraucherinitiativen und Medien stehen.

Stefan Bottler schreibt in der Fachzeitschrift Werben & Verkaufen: "Ganz pointierte Aktionen fahren Novartis, Monsanto Deutschland, die Hoechst-Tochter Agrevo und der von der Industrie getragene Bonner Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL). Sie begnügen sich nicht mit konventioneller Öffentlichkeitsarbeit, sondern nehmen einzelne Zielgruppen wie junge Frauen, Ärzte oder Lehrer ins Visier. Der August-Ausgabe von Bravo Girl lag ein Genfood-Beihefter der Vierer-Gruppe mit Preisausschreiben bei."

Auch Schulen sollten sich der Entwicklung bewusst sein, wenn ihnen von Großkonzernen Labore eingerichtet werden, die für Gentechnikversuche benutzt werden können, um Schüler/innen für derartige Zwecke zu interessieren und zu begeistern, einseitig, meist ohne auf die Risiken dieser Technik, die mit einer weltweiten Umweltzerstörung einhergeht, aufmerksam zu machen.
(Georg Janßen von der AbL berichtete mir nach der Gentechnik-Podiumsdiskussion in Reichelsheim davon, dass die Erschaffung derartiger Labore in sechs Schulen in Hannover stattfand. Eine der Schulen zog ihre Zusage nach Aufklärung u. a. durch die AbL wieder zurück. Die Frage stellt sich, wo überall noch Labore durch diese Großkonzerne, bzw. Mittelsfirmen, errichtet wurden, bzw. werden?)

In der Anlage befindet sich der erwähnte Bericht über das Agrogentechniknetz.
Für diejenigen, die die kriminelle Vorgehensweise von Monsanto in den USA noch nicht kennen, füge ich der Anlage nochmals den Bericht "Monsanto gegen Bauern" bei. Er wurde geschrieben von der CFS, dem unabhängigen Zentrum für Nahrungsmittelsicherheit, USA und im Auftrag der AbL, der Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft, übersetzt.
(www.abl-ev.de/gentechnik/pdf/MonsantogegenBauernK.pdf)

Keiner sollte sich von dem Umfang des Berichts von Antje Lorch und Christoph Then sowie den vielen Abkürzungen abschrecken lassen. Irgendwann hat man sich eingelesen und weiß am Schluss eine Menge über die Tarnkappenstrategie in Deutschland und auf internationaler Ebene, über die Politik als Täter und Opfer, über die besondere Rolle der Technischen Universität Darmstadt als Keimzelle, über die Rolle des Robert-Koch-Instituts (RKI) und dem Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) beides Vorläuferorganisationen des BVL (Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit).
Interessant sind auch die Feststellungen des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) auf Seite 24/25.

Dem BfN fällt leider keine Entscheidungskompetenz zu.

Uns dürfen auch nicht mehr die Entscheidungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA wundern, da in den dortigen Gremien die Kollaboration offen zu Tage tritt. Von Neutralität keine Spur. Hier werden Namen genannt!

In der Zusammenfassung der Studie heißt es unter anderem:

"Demnach können die Politiker und die Öffentlichkeit tatsächlich nicht darauf vertrauen, dass ihre Behörden (bzw deren Experten) einen ausreichend großen Abstand zu den Interessen der Industrie haben. Im Gegenteil finden sich deutliche Hinweise darauf, dass
von verschiedenen Akteuren, zum Teil über lange Zeiträume, die notwendige Unabhängigkeit missachtet, ausreichende Transparenz verhindert und die aktive Wahrnehmung von Kontrollaufgaben vernachlässigt wurde.
Während PolitikerInnen in Parlamenten und Regierungen kamen und gingen, herrschte in den Behörden, die für die Überwachung der Agro- Gentechnik zuständig waren und sind, über Jahrzehnte hinweg eine weitgehende personelle Kontinuität. Sogar in den Fällen, in
denen Ämter wie das Bundesgesundheitsamt (BGA) und später das Robert-Koch-Institut (RKI) umstrukturiert wurden, blieb diese Kontinuität weitgehend gewahrt. Die so über die Jahre gewachsenen Seilschaften und Netzwerke sind der Politik oft nicht nur einen Schritt voraus, sondern die betreffenden Experten versuchen in einigen Fällen sogar, politische Entscheidungen aktiv zu unterlaufen bzw. vorwegzunehmen."

In einem seiner Bücher schrieb Prof. Erich Schöndorf, ehemaliger Staatsanwalt in Frankfurt, jetziger Prof. für Umweltrecht an der Fachhochschule in Frankfurt in einem anderen Zusammenhang:

"Diejenigen, die es können, müssen aufklären, müssen Öffentlichkeit schaffen. Müssen Ross und Reiter nennen... Wenn die Menschen erfahren, dass sie missbraucht werden, und dann noch erfahren, von wem sie in welcher Weise und zu welchem Zweck sie missbraucht werden, dann werden sie sich wehren. Es ist so wichtig, dass man ihnen ihre Situation erläutert und ihre Möglichkeiten aufzeigt."

Ich möchte diese Aussage für die Aufklärung auch bezüglich der Agro- Gentechnik übernehmen. Möglichkeiten zur Änderung gibt es genug. Die Handlungsempfehlungen kann jeder ab Seite 38 des Berichtes lesen.
Gut zu wissen, dass u. a. die Europaabgeordnete Hiltrud Breyer, MdEP (Bündnis 90/ Die Grünen) in Brüssel vor Ort für Aufklärung eintritt und kämpft. Zu wünschen wäre, wenn alle Parteien sie in ihren Bemühungen mit allen Kräften unterstützen würden. Nur gemeinsam können wir etwas erreichen!

Solange gilt für den Verbraucher:

Nichts zu essen, was gentechnisch veränderte Stoffe beinhaltet (das gilt auch für Produkte, die von Tieren stammen, die mit gentechnisch veränderten Futtermitteln gefüttert wurden sowie für Tierfutter für Haustiere! Die gesundheitlichen Risiken sind viel zu groß!), sich kundig zu machen und mitzuarbeiten bei der Aufklärung bezüglich der negativen Folgen durch die Agro-Gentechnik.


Dieser Beitrag wurde verfasst von Gudrun Kaufmann, Gesundheits- und Ernährungsberaterin der Gesellschaft für Gesundheitsberatung, GGB e. V.

Genmais stoppen!

Die meisten europäischen Länder haben den Gen-Mais MON810 auf Grund der hohen Risiken verboten. Nur der bisherige Bundeslandwirtschaftsminister Seehofer weigerte sich. Die Folgen von MON810 sind gravierend: Schleichend verunreinigen die Pollen des Gen-Maises die gentechnikfreie Landwirtschaft. Der Großteil des Maises wird verfüttert und landet dann als Käse, Milch, Eier und Fleisch auf unseren Tellern. Das Online-Netzwerk Campact und ein breites Bündnis von Umweltorganisationen fordern ein Verbot des Gen-Maises. Sie organisieren dazu eine Online-Aktion.

Erfolgreiche Gentechnik-Podiumsdiskussion in Reichelsheim/Odw. trotz Absagen der Gentechnik Befürworter!

Frau Gudrun Kaufmann, ärztl. gepr. Gesundheitsberaterin von der gemeinnützigen und unabhängigen "Gesellschaft für Gesundheitsberatung, GGB e. V." und Mitglied im "Ökologischen Ärztebund. ÖÄB e. V." berichtet von einer erfolgreichen Podiums-Veranstaltung in Reichelsheim im Odenwald:
Die Agro-Gentechnik-Podiumsdiskussion am 16. Oktober 2008 in der Reichenberghalle in Reichelsheim/Odenwald war ein Erfolg!

Teilnehmer waren:

Dr. Antônio Inácio Andrioli, wissenschaftlicher Gentechnikexperte aus Brasilien, Autor des Buches „Agro-Gentechnik: Die Saat des Bösen –“Die schleichende Vergiftung von Böden und Nahrung“

Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, AbL, Sprecher im Bündnis für gentechnikfreie Landwirtschaft Niedersachsen, Bremen und Hamburg,

Imkermeister Thomas Radetzki, geschäftsführender Vorstand von Mellifera e.V., der Vereinigung für wesensgemäße Bienenhaltung.

Die Organisation und Moderation hatte ich als Gesundheitsberaterin der Gesellschaft für Gesundheitsberatung, GGB inne.

Sämtliche Gentechnik Befürworter sagten die Einladung ab! Hierbei handelte es sich um

Dr. Andreas Thierfelder, Monsanto Agrar Deutschland GmbH, der die Anfrage zusätzlich an den Pool der Großkonzerne weitergegeben hatte, Prof. Kogel, Vizepräsident der Uni Gießen sowie Prof. Friedt, Prof. Jany, MRI/WGG, Al Planta, Neustadt/Weinstr, , Wissenschaftler Kreis Grüne Gentechnik (WGG), Bauernverband Hessen sowie Regionalbauernverbände u. a.

„Keine adequaten Mitarbeiter– oder „aufgrund der politischen Brisanz“ sowie „Es ist dazu von meiner Seite vorerst Alles gesagt, und ich sehe momentan keine neuen Aspekte, die es zu diskutieren gälte“, ging aus den schriftlichen Antworten hervor.

Hochqualifizierte Antworten der Teilnehmer am 16.10.2008 auf ein breites Spektrum von Fragen hinterließen ein gut aufgeklärtes Publikum.

Agro Gentechnik/Klassische Züchtung, Maiszünslerproblem, Terminatorpflanzen, Augsburger Urteil, Honigverbrennung und Pollenflug, „Landliebe“ ohne Gentechnik und den 0.9 %, die eben doch während des Prozesses (z. B. Enzyme) dabei zulässig sind, gentechnikfreie Futtermittel, Roundup und Patente waren die Themen des Abends.

Dabei wurden auch die Hauptstandpunkte der Großkonzerne bezüglich gentechnisch veränderter Pflanzen auf Grund von Klimaveränderung und um den Welthunger zu beseitigen, erörtert und durch nüchterne Fakten und Forschungsergebnisse widerlegt.

Auch die Studie von Antje Lorch und Christoph Then, die von Ulrike Höfken, Sprecherin für Ernährungspolitik und Verbraucherfragen, Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, in Auftrag gegeben wurde und die Verflechtung von Behörden mit Großkonzernen wie Monsanto und anderen zeigt, wurde angesprochen.

Nicht nur die Teilnehmer der Veranstaltung waren hochkarätig, sondern auch das Publikum:

Allen voran der Bürgermeister von Reichelsheim, der mich, gemeinsam mit seinem Kollegen Herrn Stosiek aus Brensbach, in meinem Vorhaben im Vorfeld bereits sehr unterstützte.

Weitere Anwesende waren neben BürgerInnen, Imkern und einigen Landwirten aus der Umgebung:

Dietrich Kübler, stellv. Landrat und 1. Kreisbeigeordneter, Beauftragter f. Land- und Forstwirtschaft, f. Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz., des Weiteren Vertreter des Amtes für den ländlichen Raum, Untere Naturschutzbehörde, Umweltverbände, Vertreter aus verschiedenen Parteien und andere.

Auch Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Landwirt und Präsidiumsmitglied des Anbauverbandes Naturland sowie Vorstandsvorsitzender des Bundes der ökologischen Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Vorstand des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL Deutschland) und Mitglied des Gemeindeparlaments Otzberg ließ es sich nicht nehmen, der Podiumsdiskussion beizuwohnen.

Das Publikum konnte Fragen stellen, und am Stand wurden nach der Veranstaltung von meiner Familie, einer Gesundheitsberaterin GGB, einer Dipl. Biologin sowie einiger meiner SeminarteilnehmerInnen Auskünfte gegeben und Bücher über vitalstoffreiche Vollwerternährung angeboten.

Antônio Andrioli signierte sein Buch „Die Saat des Bösen“ und alle TeilnehmerInn standen noch für Fragen zur Verfügung.

HR 4 war unserer Einladung an die Presse gefolgt und brachte einige Tage später auch einen guten Beitrag über die Podiumsdiskussion inkl. Interviews im Radio.

Lob und sehr große Anerkennung für die Veranstaltung kam von diversen Institutionen, Organisationen und BürgerInnen.

Der Veranstaltung folgten in der Woche darauf Gespräche über Ernährung sowie über Gentechnik mit Frau Lips, MdB, CDU/ CSU sowie mit Herrn Kübler, stellv. Landrat.

Die Gentechnik-Podiumsdiskussion war die dritte von mir organisierte Veranstaltung nach „Blühende Landschaft“(www.bluehende-landschaft.de, Projekte/ Odenwald) und „Umweltgifte-Kinderhirn in Not“ (www.dugi-ev.de, Informationen/Vorträge/Wolfgang Krug Kinderhirn in Not).

Unsere Teams stellen sich für ganz Deutschland für Veranstaltungen zur Verfügung!



Kontakt:

Gudrun Kaufmann
Ärztlich geprüfte Gesundheitsberaterin GGB e.V.
Mitglied im Ökologischen Ärztebund e.V.
Schillerstr. 28
64407 Fränkisch-Crumbach
Tel.: 06164 / 5851
Email: guka-ernaehrung[@]web.de

Die tatsächliche Verfügbarkeit von gentechnikfreiem Sojaschrot

Immer wieder ist in Landwirtschaftszeitungen das Argument zu lesen, dass der gegenwärtige Fleisch- und Milchbedarf nur mit Gentech-Fütterung gedeckt werden kann. Ein Argument, das es KritikerInnen des Agrogentechnik schwer macht. Dieser Behauptung widerspricht der Futtermittelhändler Joser Feilmeier von Zivil Courage, der aufgrund seiner Sachkenntnis als wichtige Stimme gilt:

Die tatsächliche Verfügbarkeit von gentechnikfreiem Sojaschrot

Richtigstellung der Falschberichte in der Fachpresse

Die landwirtschaftliche Fachpresse berichtete in den vergangenen Monaten über die Verfügbarkeit von gentechnikfreiem Sojaschrot. Diese Berichte waren derart falsch, dass es einer umfangreichen Richtigstellung bedarf. Führende Handelskonzerne bestimmen, dass die Fachpresse es so darstellen soll, wie sie es gerne hätten. Dafür werden dann wieder seitengroße Werbeanzeigen geschaltet.

Grundsätzlich die Frage: Soja im Futter –“ ja oder nein:
Das Gerede, „Soja ist nicht notwendig“, ist genau so richtig, wie falsch. Wenn der Verbraucher bereit ist, dem Landwirt den dreifachen Preis zu zahlen, können wir sofort auf frühere Wirtschaftsformen und Zuchtlinien zurückgreifen und auf Soja verzichten. Beim derzeitigen Stand der Technik, Preissystem und Tierlinien geht ein genereller Verzicht an der Realität vorbei und ist Träumerei. In der Milchviehhaltung und anderen extensiven Tierhaltungen kann Soja im unteren Leistungsbereich und spezieller Futterration komplett ersetzt werden. Bei Hochleistung, Schweinen und Geflügel, ist dies nicht möglich. Bleiben wir bei der Realität.

Zur Marktsituation der kommenden Jahre:

Es geht nicht um das, was „man irgendwo gehört hat“, sondern was ist tatsächlich am Markt: Brasilien hat 2008 offiziell 61,3 Mio. t Sojabohnen produziert. Der GVO-Anteil liegt dabei nach Marktexperten bei max. 55 % reine GVO- und Mischware. Dort wo keine Rückverfolgbarkeit gefordert und alles in die gleichen Warenströme läuft, werden im großen Stil kleine Mengen GVO-Bohnen zu natürlichen gemischt. Ab 0,9 % GVO-Anteil muss die Ware für den EU-Markt bereits als GVO gehandelt werden. Damit treibt man die Mengenzahlen nach oben und versucht zu dokumentieren, es gäbe nur noch GVO. Ursache hierfür ist, dass die Gesetzgeber bei „GVO-frei“ Kontrollen verlangen und bei „GVO“ die pauschale Angabe „kann GVO enthalten“ tolerieren. Die EU hat jetzt diese Kennzeichnung „nur zur Sicherheit“ durch die EU-Kennzeichnungs-VO 1829/2006 verboten.

Selbst bei 55 % maximalem GVO-Anteil bleiben in Brasilien ca. 27 Mio. t gentechnikfreie Sojabohnen. Nach derzeitigem Stand sind davon ca. 6 Mio. t zertifiziert nach Basler Kriterien (WWF und COOP), was eine garantierte Rückverfolgbarkeit, sozial- und umweltgerechte Produktion und Gentechnikfreiheit bedeutet. Die Hafenlager Nürnberg, Würzburg, Passau und Enns (und weitere) werden nur mit dieser Zertifikationsware beliefert.

Das Gerede mancher Personen, dass die Lkw´s so lange vor den Werkstoren anstehen und damit eine Vermischung mit GVO niemand mehr ausschließen kann, ist völlige Unkenntnis. Alle Lkw-Ladungen werden vor den jeweiligen Werkstoren auf GVO-frei untersucht. Wird GVO über 0,1 % festgestellt, wird der Lkw gar nicht erst auf das Gelände gelassen und muss zu anderen Ölmühlen fahren, die noch GVO verarbeiten. Die Fahrer passen sehr wohl auf ihre Ladung auf, sonst warten sie stunden- oder tagelang umsonst. Zudem erhalten die Farmer ein Produktions-Aufgeld für gentechnikfrei, weshalb sie die getrennte Lagerung und den Transport absichern. CERTID, SGS, usw. kontrollieren sehr streng und dokumentieren dies vom Saatkorn bis zum letzten Umschlag bei uns. Rückverfolgbarkeitstests zeigen, dass das System funktioniert.

Gentechnikfreie Sojabohnen bringen nachweislich höhere Erträge für den Farmer und weniger Pestizideinsatz (Quelle Prof. Andrioli Brasilien und weitere). Deshalb stellen viele Farmer wieder auf GVO-frei um (ist bei alten RR-Sojasorten noch möglich, da Selbstbestäuber). Viele Handelskonzerne versuchen nur die Faktenlage anders darzustellen, um künftig einheitliche Warenströme zu sichern. Dies erhöht deren Gewinn und sichert langfristig Lizenzgebühren und Monopolabwicklung. Wer als Landwirt meint, er kauft GVO-Soja, weil dieser billiger ist, denkt sehr kurzsichtig. Wenn dies alle so machen, wird GVO-frei verschwinden. Dann gibt es nur noch lizenzierte GVO-Ware, die dann zu beliebigen Preisen der Konzerne abgegeben wird. GVO-freie Sojabohnen unterliegen keinem Handelszwang und damit sichern nur sie, dass am Markt noch Angebot und Nachfrage regiert. Wenn es nur noch GVO gibt, ist es vorbei mit billig!!! Das sollte jedem bewusst sein. GVO-frei hat mehr Inhaltswerte und ist wissenschaftlich bestätigt höher verwertbar. Die Aussage „GVO-frei sei teuerer als GVO“ ist völlig falsch.

Der vielfach dargestellte Engpass bei Sojaschrot, wenn in Europa die neuen Sojasorten von Monsanto nicht zugelassen werden, ist Unsinn und nur reine Handelspropaganda der Gensojagiganten. Erstens wird dieser neue Soja vorerst nur in den USA im Probeanbau versucht und zweitens ist kein einziger Tierhalter in ganz Europa darauf angewiesen, diese Sojaart zu kaufen. Auf Jahre hin wird es aus Brasilien und Indien keine neuen Sojavarianten geben, da Brasilien auch sein mehrjähriges Zulassungsverfahren hat und Indien sowieso keine Gensoja anbaut. Das Weltangebot an Soja wird nach Planung im nächsten Jahr kontinuierlich um einige Prozent wachsen. Dabei wächst GVO auf gerodeten Urwaldflächen und GVO-frei-Basler-Kriterien-Soja auf fruchtfolgemäßigem Ackerland. Das Verhältnis von GVO zu GVO-frei wird nach Marktexperten auch 2009 gleich bleiben. Wenn die Soja-Handelskonzerne sorgsam ihre Warenströme trennen und sichern, muss keiner befürchten, dass ihre Schiffe in Europa nicht entladen werden. Diese Thematik wäre so, als wenn z. B. bei der Milch auch Spuren von Antibiotika oder verbotene Substanzen zugelassen wären, weil sonst der Landwirt so sorgsam arbeiten müsste - undenkbar, weil es gesundheitsgefährlich wäre und Landwirte keine Lobby haben!!! Landwirte sollen von Ihren Lieferanten nur rückstandsfreien Soja verlangen!

Zur allgemeinen Verfügbarkeit von GVO-freiem Sojaschrot oder Sojaöl:

Alle EU-Staaten brauchen pro Jahr etwa 32 –“ 36 Mio. t Sojabohnen (Öl und Schrot zusammen). Europa bezieht nicht nur aus Übersee, sondern auch viele GVO-freie Ware aus Indien (!!), China (!!) und jetzt auch aus Osteuropa. Dort entsteht ein großes Anbaugebiet für GVO-freie Sojabohnen nach Basler Kriterien. In diesem Jahr wachsen hier bereits etwa 70.000 ha. Nach derzeitigem Marktstand errechnet sich ein max. Bedarf aus Übersee von etwa 22–“30 Mio. t im Jahr. Brasilien alleine produziert 27 Mio. t absolut GVO-frei. Egal was manche konzernabhängige Marktteilnehmer noch sooft verkünden, ist es ausgeschlossen, dass aus Europa eine Nachfrage nach GVO-freien Sojabohnen kommen würde, die allein Brasilien nicht erfüllen könnte. Paraguay und andere Staaten bieten aber auch reichlich GVO-frei an.

Die Behauptung, dass die Tiere verhungern, wenn diese neuen Gensojasorten von Monsanto nicht zugelassen werden, ist reine „Bauernverdummung“ . Wenn dann die GVO-Ware tatsächlich zuwenig würde, stellen wir alles auf GVO-frei um. Hier bedarf es keiner Zulassung und keiner Beschränkung und nebenbei verschwinden Krankheiten und die Verbraucher bekommen gesunde Lebensmittel. So einfach ist der Markt, wenn man bei der Wahrheit bleibt.

Auch das Gerede, „dann würde der Preis für Soja noch weiter steigen“ , ist völlig absurd. Vielleicht haben es diese Personen schon gemerkt, dass aktuell der Sojapreis wieder gefallen ist, obwohl sich die Anteile von GVO-Sorten nicht verändert haben. Selbst wenn bestimmte Schiffsladungen Soja, die durch fehlende Sorgsamkeit der Händler, nicht nach Europa kommen dürfen, ist die Ware trotzdem am Weltmarkt da. Dann wird sie in andere Länder geliefert. Der Preis richtet sich bekanntlich nach Warenmengen und Bedarf weltweit. Es würde dann hier nur eine Verschiebung stattfinden. Anders wäre es, wenn ein Engpass entstehen würde. Dies ist aber nach obigen Fakten völlig ausgeschlossen. Vielmehr geht es darum, dass große Handelsriesen nur „Monsanto-Soja“ handeln. Diese könnten dann Umsatzeinbrüche haben. Andere Händler gleichen dies aber freudestrahlend aus. Die Tiere brauchen bestimmt nicht hungern, „eher die Konzernchefs dieser Handelsriesen“.

Besonders absurd ist es, dass die Spitze des Bauernverbandes und des Raiffeisenverbandes sich dafür einsetzen, dass die bisher nicht zugelassenen neuen Sojasorten unverzüglich freigegeben werden. Es geht hier rein um Geschäftsinteressen und gegenseitige Unterstützung. Im Verband „FNL“ (www.fnl.de) sind alle führenden Handelsriesen und Agrarkonzerne vereint, die an der Landwirtschaft verdienen. Beim Kaffeekränzchen erörtert man, wie sich Umsatz, Rendite und Aktienkurse steigern lassen. Der FNL-Präsident ist zugleich Präsident des Bauernverbandes, womit die Umsetzung erleichtert wird.

Trotz aller intensiven Gegenbemühungen der Konzerne, DBV, DRV und mancher „gekaufter“ Politiker zeigt sich weltweit eine unvorstellbare Nachfrage nach GVO-freien Sojabohnen. Um dies besser koordinieren zu können, wurde erst Mitte August 2008 in Brasilien ein neuer Verband mit gentechnikfreien Produzenten gegründet. Hier haben sich Ölmühlen und große Genossenschaften des Landes zusammengeschlossen, die nur GVO-freie Bohnen verarbeiten. Vor allem die weltweit steigende Nachfrage nach GVO-freiem Sojaöl für die Lebensmittelbranche drängte zur Gründung des Verbandes. Niemals wird man in Europa GVO-Sojaöl in Lebensmitteln verwenden können, weil es der Verbraucher ablehnt. Es gibt aber keine Sojabohnen, die GVO-freies Öl und zugleich GVO-Schrot liefern. Es wird also immer GVO-freien Sojaschrot geben.

Bericht im Bayer. Landwirtschaftlichen Wochenblatt über die Verfügbarkeit:

Ein Landwirt (Kreisobmann des Bauernverbandes) erzählte, dass er in Brasilien war und sich die Sachlage aus erster Quelle angesehen hat. So wird es auch sonst sehr oft behauptet. Grundsätzlich sei einmal folgendes festzustellen: Ein wichtiger Bundesstaat mit Sojaanbau in Brasilien ist Paraná. Paraná ist etwa 6 Mal so groß wie Deutschland. Paraná ist aber auch einer der kleineren Staaten in Brasilien. Dann erzählen Leute, sie waren einige Tage in Brasilien und können jetzt genau sagen, wie es dort läuft.

Zitat eines Weltmarktexperten für Soja: „Wer Brasilien besucht, sieht viele Sojafelder. GVO und GVO-frei sehen optisch gleich aus. Das Betreten ist immer nur im Wohlwollen der Eigentümer möglich. Was diese den Besuchern erzählen, müssen sie glauben“. Erst wenn die Ware geerntet wird, outet sich der Farmer und verkauft oder liefert die Ware dorthin ab, wohin sie gedacht ist. Erst hier treten die tatsächlichen Zahlen ans Licht. Bleiben wir bei der Realität.

Was sagt der Lebensmittelhandel:

Betrachtet man die internen Verhandlungen der Lebensmittelbranche, wird es für Betriebe, die noch mit GVO-Futtermitteln erzeugen, bald kritisch. Pioniere haben bereits vor Jahren auf gentechnikfrei umgestellt und können jetzt mit der neuen gesetzlichen Grundlage ihre Produkte als „Ohne Gentechnik“ ausloben. Täglich kommen weitere Verarbeiter hinzu. Die Masse der Landwirte ist eindeutig bereit, gesund, gentechnikfrei und damit verbraucherfreundlich zu erzeugen. Auch viele Mischfutterwerke haben die Zeichen der Zeit erkannt. Der Markt wird sich drehen, und zwar bald und gewaltig.

Der Markt steuert unaufhaltsam auf 3 Handelslinien zu:
• Als Massenware wird es weiterhin billige, mit Genfutter erzeugte konventionelle Nahrungsmittel geben. Somit haben die Handelskonzerne weiterhin ihre Lockangebote, erzeugt von „Nur-billig-und-Masse-denkenden Bauern“. Wer nur an Masse denkt und jeden Erzeugerpreis akzeptiert, liefert den Konzernen diese lukrativen Lockangebote.
• Daneben ein etwas höherpreisliches Qualitätssortiment, doch preisgünstiger als BIO, gentechnikfrei. Diese Linie ist fern aller Lockkonditionen und Preis-Werbeanzeigen und sichert dem Landwirt das nötige Einkommen. Dafür liefert er die beste Qualität.
• Und weiterhin ein hochpreisliches BIO. BIO muss höherpreislich bleiben, weil die Produktion auch viel mehr kostet.
Beispiele für dieses neue System gibt es bereits genug. Leider haben viele Marktteilnehmer noch nicht verstanden, dass letztendlich der Verbraucher beim Einkauf entscheidet.

Zusammenfassung - Wo gibt es gentechnikfreien Sojaschrot?

Fakt ist:
Alle Händler, Hersteller und Verarbeiter können täglich jede gewünschte Menge GVO-freien Soja kaufen und sofort erhalten. Fast jeder Händler bekommt täglich oder wöchentlich die aktuellen Preisnotierungen des Großhandels mit umfangreichen Angeboten für GVO-freien Soja. Die Belieferung ist flächendeckend in ganz Deutschland, Österreich und Schweiz ganzjährig und jederzeit gesichert. Wenn ein Händler sagt, die Ware gibt es nicht, belügt er bewusst den Landwirt. Der Landwirt soll dann baldmöglichst den Lieferanten wechseln, weil es sein kann, dass er sonst künftig seine Erzeugnisse nicht mehr verkaufen kann.

Bitte senden Sie keine Preisanfragen an Zivilcourage . Dafür können Sie von uns jederzeit Unterstützung anfordern. Unsere Aufgabe ist es nur, Landwirten, Verbrauchern und Vermarktern gesunde Produkte zu erhalten und eine freie Zukunft für uns alle zu sichern.

ACHTUNG bei Sojaeinkauf

Immer wieder werde ich angerufen, ob es sein kann, dass zwischen GVO (= genverändertem Soja) und GVO-frei (= gentechnikfreiem Soja) ein so hoher Preisunterschied ist.

Bitte zuerst nachfragen, was genau eingekauft oder nachgefragt wird:
• Es gibt leider viele Lagerhäuser, die dem Landwirt einreden, sie haben nur Hochprozent-Soja und verkaufen dann einen schalenreichen Normalschrot-44/7. Bei der Nachfrage heißt es dann, dass der Soja sowieso ein Hochprozent ist und sie immer nur beste Ware verkaufen.
• Solche Angaben, auch wenn es einige nicht gerne hören, sind Irreführungen. Hochprozent-Soja beginnt erst bei 46 % Protein. Alles was darunter liegt ist laut Futtermittelverordnung ein ganz normaler schalenreicher „Normalschrot“.
• Selbstverständlich kann dieser Soja auch hohe Eiweißgehalte haben, jedoch immer weniger als ein HP. Der Wert 44 bedeutet aber nicht den Proteingehalt, sondern den Wert Protein + Fett („ProFett“). Dabei schwankt der Proteingehalt beim Normalschrot zwischen 34 und 43 % je nach Schalenanteil. GVO-freier HP 48 hat einen „ProFett“ von mind. 48 % (46% Protein +2 % Sojaöl) + die naturgewachsene Rohfaser.
• Ein Preisunterschied von mehr als 5 € von GVO-Normalschrot zu GVO-frei-HP-48 sind nicht reell. Bei HP-GVO zu HP-GVO-frei max. 3 ( -4 ) €. Das zeigen Preisvergleiche von Einkaufsgemeinschaften. Die höheren Inhaltswerte von GVO-frei-HP-48 lesen Sie auf einem anderen Infoblatt. Die höheren Kosten von HP-48-GVO-frei zu Normalschrot GVO-haltig werden weitestgehend durch die höheren Eiweißgehalte ausgeglichen. Hinzu kommt, dass GVO-Soja eine schlechtere Eiweißverwertbarkeit hat (japanische wissenschaftliche Studien belegen dies). Um die gleiche Verwertbarkeit zu erlangen, müsste GVO-Soja mind. 25 Min. bei 220 °C getoastet werden. Das macht jedoch keine Ölmühle. Deren normale Erhitzung dauert 10 Min. bei 100°C (= Vorgabe für GVO-frei)

Weitere Infoblätter zum Soja:
Gentechnikfreie Lebensmittelproduktion kann starten
We feed the world
Gentechnikfreier Soja ist nicht teuerer
Wissenschaftlich belegt –“ gentechnikfrei ist höher verwertbar
Beispiele von Tierkrankheiten aufgrund von GVO-Soja
Soja ist nicht Soja - HP-48 statt normalem Soja

Zivilcourage wird künftig im Internet die Händler nennen, die nur gentechnikfreie Futtermittel anbieten. Dies sind die Partner der freien Bauern. Auf Wunsch erhalten Sie von uns auch per Mail oder Fax eine Liste der Händler und Hersteller.

Alle angegebenen Zahlen und Daten stammen von Marktexperten und liegen im Original vor.

Information Zivilcourage –“ Markt/Futtermittel / Feilmeier Josef (Int.Exp.-Gr. Futtermittel) www.zivilcourage.ro feilmeier@zivil-courage.info
Wir unterstützen Händler, Hersteller und Verarbeiter mit Infos und Vorträgen. Wir geben Ihnen Markttipps und zeigen Einkaufwege auf.
Jeder ist und hat „Zivilcourage“ - Arbeitsgemeinschaft freie Bürger und Bauern - Rufen Sie Ihren Landkreis zur gentechnikfreien Region aus!

Die Universität Paris-Süd verpflichtet sich, Christian Vélot zu unterstützen

Der Vortrag von Werner Müller über die EFSA wird derzeit von den ehrenamtlichen ÜbersetzerInnen von Coorditrad, dem ehrenamtlichen ÜbersetzerInnen-Netzwerk von Attac International, ins Französische übersetzt. Dabei wurde die Agrargruppe von Attac Wuppertal auf einen wichtigen Erfolg in Frankreich aufmerksam gemacht: Aufgrund seines kritischen und mutigen Eintretens zu gentechnisch veränderten Organismen war der Wissenschaftler Dr. Christian Vélot an seiner Uni "Paris Süd" in große Probleme gekommen. Wie die Fondation Sciences Citoyennes berichtet, wurde er am 9. Juli 2008 aufgrund des Erfolgs einer internationalen Kamagne in Begleitung einer Delegation vom Präsidium seiner Universität rehabilitiert.

Hier nun der Originalartikel in der Übersetzung von Coorditrad:

Die Universität Paris-Süd verpflichtet sich, Christian Vélot zu unterstützen

Am 9. Juli 2008 wurde Christian Vélot in Begleitung einer Delegation vom Präsidium seiner Universität empfangen

Fondation Sciences Citoyennes, 18. Juli 2008 von Fabien Piasecki

Am 9. Juli 2008, wurde der Biologe und Whistleblower Christian Vélot vom Vorstand der Universität Paris-Süd empfangen. Dieses Treffen erfolgte im Anschluss an den für ihn veranstalteten Aktionstag vom 25. Juni. Ergebnis: Ein offenes Ohr und verbindliche Zusagen. Es ist zweifellos der Anfang vom Ende des Leidenswegs für den Dozenten und Forscher.

Zwei Jahre aufreibender Behördengänge und heftiger Auseinandersetzungen mit seinen Vorgesetzten, 50 000 Unterschriften zu seinen Gunsten, mehrere Hundert Menschen, die am 25. Juni gekommen waren, ihn in der Universität von Orsay und im Ministerium für Hochschulbildung und Forschung zu unterstützen, und schließlich der Sieg. Denn für Christian Vélot und die Fondation Sciences Citoyennes (übersetzt etwa: Stiftung bürgerliche Wissenschaften oder Stiftung Wissenschaften für Gesellschaft und BürgerInnen) legen die in Orsay am letzten Mittwoch eingegangenen Zusagen Zeugnis von einem wirklichen Bewusstwerden seiner Lage ab.

Konkret ist Christian Vélot, in Begleitung der Senatorin des Nord-Departements Marie-Christine Blandin, von Gewerkschaftsvertretern (Isabelle Goldringer von Sud-Recherche und Patrick Boumier von SNTRS-CGT) und Mitgliedern der Fondation Sciences Citoyennes, durch die Universitätspräsidentin Anita Bersellini, den Vizepräsidenten Guy Couarraze, den Generalsekretär Jean-Pierre Leclere sowie den Dekan der Universität für Wissenschaft von Orsay, Philippe Masson und den Regionalabgeordneten des CNRS Michèle Saumon empfangen worden. Das Gespräch war für den Biologen Anlass, auf die Problematik seiner Lage im Institut für Genetik und Mikrobiologie (IGM), in dem er seine Forschungen betreibt, aufmerksam zu machen: Wiederholt wurden ihm von Seiten der Leitung des IGM sein "Anti-GVO-Kreuzzug" vorgehalten, Kreditrestsummen sowie ein Praktikant vorenthalten sowie die Beschlagnahme seiner Forschungsräume unter dem Vorwand eines Phantomprojekts angekündigt, und er wurde fälschlicherweise beschuldigt, einen tätlichen Übergriff ( der im Übrigen inzwischen von dem Betroffenen dementiert wurde) auf einen Kollegen verübt zu haben, usw. ...

Die Universitätsvertreter haben die Tragweite des Verleumdungsfeldzugs gegen ihren Dozenten und Forscher erfasst, den das IGM sogar beschuldigte, "die Wissenschaft zu beschmutzen". Nach einer herzlichen Diskussion hat der Universitätsvorstand verbindliche Zusagen zu einer Reihe von Punkten gemacht:

- Christian Vélot behält ausdrücklich das Recht, sich weiterhin zu Untersuchungen von GVO (gentechnisch veränderten Organismen) zu äußern, und dabei seine Berufszugehörigkeit mitzuteilen, um seine Sachkenntnis zu begründen;

- die Universität erteilt Christian Vélot ihre volle Unterstützung, dass sein Forschungsteam weiter bestehen kann, sei es für den Lehrbetrieb, sei es als ein mit einer anderen Forschungseinheit der Universität von Orsay verbundenes Labor;

- der Universitätsvorstand wird einen Brief schreiben, auf den man sich öffentlich berufen werden kann, um Christian Vélot und sein Team von den gegen sie vorgebrachten lügnerischen Beschuldigungen freizusprechen und in dem ausgeführt werden wird, dass nur die künftige Bewertung des Forschers berücksichtigt werden wird, was insbesondere die Bestätigung gestattet, dass Beschlüsse innerhalb der Universität nur gefasst werden können wenn das Beurteilungsverfahren transparent ist und die Methoden dafür im gesetzlichen Rahmen liegen.

Im Übrigen wird das CNRS (Nationales Zentrum für wissenschaftliche Forschung) im Rahmen der Vertragsfrist, während der Christian Vélot noch an das IGM gebunden ist, die Möglichkeiten und Wege einer Neuzuteilung von Forschungskrediten für sein Team untersuchen.

"Ich wünsche mir für Sie Wohlergehen und innerhalb der Universität den Frieden", erklärte die Präsidentin der Universität Anita Bersellini gegenüber Christian Vélot. Für die Fondation Sciences Citoyennes "müssen auf die Gesamtheit der gemachten Zusagen Tatsachen und konkrete Handlungen folgen, aber Christian Vélot ist dabei, innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft rehabilitiert zu werden, und das ist wohl das Wesentliche. Er ist keine Unperson mehr, der es wagt, den GVO-Kulturen Schlechtes nachzusagen, sondern lediglich ein verantwortungsbewusster und engagierter Dozent und Forscher sowie Whistleblower."

Durch seinen Fall kommt das Anliegen der Whistleblower nach den Siegen von Pierre Méneton und Véronique Lapidès, die beide vor Gericht gegen die Verleumdungen ihnen gegenüber Recht erhalten hatten, wieder einen Schritt weiter.

Aus dem Französischen von Angelika Gross, ehrenamtliche Übersetzerin bei Coorditrad

Hinweis: Auf arte.tv kann das Video der Debatte mit Christian Vélot, José Bové und Renate Sommer (CDU) aufgerufen werden.


Die Erstveröffentlichung dieses Artikels erfolgte auf der Seite der Agrargruppe von Attac Wuppertal.

Uni Paris-Süd verpflichtet sich, Gentech-Kritiker Velot zu unterstuetzen

Der insbesondere auch durch sein Auftreten in dem bekannten Film "Monsanto, mit Gift und Genen" bekanntgewordene Dr. Christian Vélot war an seiner Uni in Orsay bei Paris in massive Bedrängnis geraten. Aufgrund einer - hier in Deutschland leider kaum bemerkten - internationalen Kampagne hatte er am 9. Juli ein wichtiges und erfolgreiches Treffen mit dem Vorstand seiner Uni. Dabei bekam er wichtige Garantien, wie nun dank der Übersetzung von Coorditrad seit heute auf der Seite der Agragruppe von attac - Wuppertal auch in deutscher Sprache nachzulesen ist.
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